Rilke, Rainer Maria, Dichter (1875-1926). Eigenh. Brief mit U. "RainerMariaRilke".

Rom, Villa Strohl-Fern, Ostersonntag, [3. April] 1904.

1½ SS. auf 2 Bll. 4to.

 6.500,00

An den Vorgeschichts- und Heimatforscher Hans Müller-Brauel: "Heute komme ich mit einer Bitte zu Ihnen, die Sie mir vielleicht erfüllen wollen und können. Die Sache ist die: Ellen Key lässt über ein Kurzes in Schwedens bester Zeitschrift 'Wort und Bild' einen größeren Essay über meine Arbeiten erscheinen, der von einem Bildnis begleitet sein soll. Nun ist das Bild, welches Sie 1900 im Garten des Hauses Sachsenheim von mir gemacht haben, das einzig schöne, künstlerisch verständige und ernste Porträt, das von mir besteht. Mir läge viel daran, dass dieses und kein anderes und [verschrieben für: in] jener Zeitschrift erschiene". Rilke bittet daher, "einen schönen, für die Reproduktion gut verwendbaren Abzug" an Fräulein Key zu senden, und notiert die Adresse.

Der Aufsatz der Reformpädagogin, Feministin und zeitweilig guten Freundin Rilkes erschien 1904 in "Ord och Bild" unter dem Titel "En österikisk diktare", Übertragungen 1905/06 in "Deutsche Arbeit" sowie 1911 in Keys "Seelen und Werke", hier überschrieben "Ein Gottsucher" (Ritzer K 192). Beim gewünschten Portrait handelt es sich um eine Photographie Rilkes, aufgenommen in der Künstlerkolonie Brauel bei Zeven.

Provenienz

Stargardt Mai 1960, Nr. 548, Los-Nr. 264. Schweizer Privatbesitz.

Zustand

Tadellos erhalten.

Literatur

Der vorliegende Brief erwähnt bei Schnack, Rilke-Chronik, S. 189; in der Brief-Konkordanz unter dem Tagesdatum verzeichnet.

Stock Code: BN#63690 Schlagwort: