Franz Joseph I., Kaiser von Österreich, Apostolischer König von Ungarn und König von Böhmen, 1892-1916
Mit seiner Thronbesteigung begann 1848 eine der bis heute längsten Regierungszeiten. Unter seiner 68-jährigen Herrschaft wurde das Kaisertum Österreich zunächst absolutistisch und zentralistisch regiert, dann zusammen mit Ungarn als zwei konstitutionelle Monarchien und ab 1867 schließlich als Doppelmonarchie. Schon zu Lebzeiten zunehmend als Legende mit nostalgischem Flair umwoben, erfuhr Franz Joseph Schicksalsschläge wie den Tod einer Tochter, die Hinrichtung seines Bruders, den Suizid seines einzigen Sohnes, die Ermordung seiner Gattin Elisabeth (Sis(s)i). Der sich stetig vergrößernde Nationalitätenkonflikt wurde zur zentralen Problematik seines Vielvölkerstaats. Seine Kriegserklärung an Serbien hatte 1914 den Ersten Weltkrieg zur Folge.