Folliot de Crennevilles Exemplar von Erzherzog Karls illustrierten "Grundsätzen der höheren Kriegskunst"

[Karl, Erzherzog von Österreich, Herzog von Teschen]. Grundsätze der höhern Kriegskunst und Beyspiele ihrer zweckmässigen Anwendung für die Generale der Österreichischen Armee.

€ 9.500,00

Erste illustrierte Ausgabe dieses Lehrbuchs der Kriegskunst für österreichische Generäle, verfasst von einem der erfolgreichsten Militärstrategen des Landes. Prachtvoll gebundenes Exemplar aus dem Besitz zweier Generationen von kaiserlichen Kommandeuren, deren erster vom Verfasser selbst zum Feldmarschallleutnant befördert wurde.

Erzherzog Karl, Herzog von Teschen (1771-1847), gilt als einer der herausragendsten europäischen Heerführer seiner Zeit. Nach seinen Erfolgen in den Koalitionskriegen wurde er 1801 zum kaiserlichen Feldmarschall und zum Präsidenten des Hofkriegsrats ernannt; noch im selben Jahr wurde er außerdem als Kriegs- und Marineminister berufen. Zwischen 1801 und 1805 unternahm er es, die Armee mit Blick auf die Herausforderungen des neuen Jahrhunderts umzuformen; das vorliegende Werk erwuchs aus diesen Erfahrungen. Erstmals 1806 erschienen, schöpft der Text ausführlich aus den Strategien, die Karl in seinen Feldzügen erfolgreich erprobt hatte, und hält Kommandeure dazu an, die Sicherheit der eigenen Truppen sicherzustellen, bevor sie zum Angriff auf den Feind übergehen. Die drei Abschnitte der "Grundsätze" widmen sich den Grundlagen der Offensiv- und Defensivstrategien; sie behandeln Verteidigungsstellungen, Arsenale, Befestigungen, Schutz der Nachschublinien sowie Winterquartiere. Die vorliegende illustrierte Ausgabe wurde für den Gebrauch der österreichischen Generäle in den Napoleonischen Kriegen herausgebracht; die minutiös ausgeführten Karten, auf bläulichem Papier gedruckt und sorgfältig von Hand koloriert, stellen die empfohlenen Befestigungsanlagen und Truppenbewegungen bildlich dar.

Louis Charles Folliot de Crenneville (1763-1840) war ein französischer Emigrant mit herausragender Karriere. Für seinen Verdienste im Kampf gegen seine ehemaligen Landsleute in den Napoleonischen Kriegen erhielt er das Ritterkreuz des Maria-Theresien-Ordens und stieg bis zum Kavalleriegeneral auf. Er vererbte diesen Band an seinen Sohn, den Artilleriegeneral Franz Folliot de Crenneville (1815-88), der nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst Oberstkämmerer des Kaisers Franz Josef wurde.